© 2013 Gender - Theorie oder Ideologie?

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- Theorie oder Ideologie?

Die Widersprüche der Queer-Theorie

Die Widersprüche der Queer-Theorie

In diesem Artikel möchte ich kurz die wichtigsten Schwachstellen und Inkonsistenzen dessen darstellen, was gemeinhin als "Queer-Theorie" bekannt ist. In der Gender-Bewegung wird nicht nur unsere Geschlechtlichkeit als kulturell geprägt angesehen, sondern auch unsere "sexuelle Orientierung". Wir wählen also frei aus, ob wir das andere Geschlecht oder das eigene begehren. Ganz frei ist diese Auswahl gleichwohl nicht, denn das überwältigende Maß an "heterosexuellen" Beziehungen wird in der Gender-Gemeinde damit erklärt, daß ein gewisser Zwang vorherrsche - die "Heteronormativität". Ohne diese "Zwangsheterosexualität" würden sich also deutlich mehr Menschen für einen "homosexuellen" Lebensstil entscheiden.

Dies sind kurz gesagt die Hauptsäulen der Queer-Theorie. "Queer" ist ein englisches Wort und steht für einen gewissen politischen Anspruch der gleichgeschlechtlichen Orientierung. Man ist also nicht nur einfach homosexuell, sondern verbindet damit auch einen alternativen, "systemkritischen" Anspruch.

Es ist sehr leicht, fundamentale Widersprüche in diesem Theoriegebäude auszumachen. Dies interessiert Gender-Theoretiker natürlich wenig. Gerade in der Queer-Bewegung wird besonders die Verknüpfung von politischem Engagement und wissenschaftlicher Forschung deutlich. Dies läßt sich beispielsweise an dem Biologen Heinz-Jürgen Voß studieren, der sich stark in dieser Bewegung engagiert, oder auch an der lesbischen Verfassungsrichterin Susanne Baer, die die "Gender"-Perspektive in die Judikative einbringen möchte und der Auffassung ist, daß Frauen angeblich strukturell benachteiligt seien.

Diese Dinge müssen Erwähnung finden, um besser nachvollziehen zu können, warum ein theoretischer Ansatz mittlerweile den Status eines Universitätsfaches genießt, der eine Beleidigung für jeden denkenden Menschen darstellt.

Zunächst einmal muß festgestellt werden, daß nirgends im Tierreich eine durchgängige konsistente Homosexualität beobachtet wurde. Vielmehr gibt es zahlreiche Verhaltensweisen, die vordergründig als "homosexuell" gedeutet werden, aber sich bei genauem Hinsehen als Instinktprogramme herausstellen, die ablaufen, wenn zu wenige oder keine gegenschlechtlichen Partnertiere vorhanden sind. Es ist, soviel ich weiß, noch nie ein permanentes homosexuelles Verhalten unter Tieren konstatiert worden. In der Presse findet man freilich dennoch häufig affirmative und unkritische Darstellungen angeblich "homosexueller" Tiere.

Gesetzt also den Fall, unsere sexuelle Orientierung sei frei wählbar, so ist es theoretisch möglich, daß sämtliche Menschen dieses Planeten "homosexuell" leben. Es wäre also prinzipiell möglich, daß die Menschheit ausstirbt, da sich niemand mehr fortpflanzt.

Woher kommt nur unser starkes Interesse am anderen Geschlecht und an Sexualität? Dies denken wir uns ja nicht aus, sondern es gewährleistet schlicht das Überleben unserer Art durch Fortpflanzung. Wir finden den Sexualtrieb ja nicht nur bei uns Menschen, sondern überall im Tierreich. Und er führt dazu, daß Arten überleben. Eigentlich ein simpler Gedankengang.

Unser Sexualtrieb und Lustempfinden sind deshalb so stark, weil sie in der Vergangenheit das Überleben der Art gesichert haben und sich die Individuen am häufigsten fortpflanzten, die über ein ausreichend großes sexuelles Verlangen verfügten.

Man kann also nichts anderes konstatieren, als daß die Queer-Theorie evolutionsbiologisch ein Ding der Unmöglichkeit ist. Es ist schlechthin nicht vorstellbar, daß unsere geschlechtliche Orientierung frei wählbar wäre und die Fortpflanzung der Art nicht gewährleistet sei.

Man kommt sich natürlich auch beim Schreiben solcher Zeilen merkwürdig vor. Es steht ja jedem frei, die Auffassung zu vertreten, daß es keine substantielle Heterosexualität gebe. Nur würde unter normalen Bedingungen solch eine Theorie recht bald fallengelassen werden, da einfach wenig für sie spricht. "Normal" heißt hier: eine neutrale Wissenschaft, ohne politische Interessen und Implikationen.

Wenn unsere sexuelle Orientierung angeblich frei fluktuiert, wieso begehren wir uns dann überhaupt sexuell? Warum gibt es überhaupt Sexualität? Sollte die Queer-Theorie stichhaltig sein, müssen uns Gender-Theoretiker plausibel machen, warum überhaupt ein sexuelles Begehren stattfindet und im Laufe der Evolution entstanden ist, wenn es nicht primär der Fortpflanzung dient.

Es ist also nicht nur eine Absurdität sondergleichen, daß es angeblich keine substantielle Heterosexualität geben soll, sondern wie überhaupt ein sexuelles Begehren im Rahmen der Queer-Theorie erklärt werden soll.

Man kann sich denken, daß dies recht uninteressante Fragen für Gender-Theoretiker sind. Nicht nur an allerlei absurdesten Inkonsistenzen, auch am völligen Desinteresse, die eigenen Theorien zu hinterfragen, zeigt sich in beklemmender Weise die geistige Korruptheit der Gender-Gemeinde und der eigentlich politische Antrieb hinter den verfochtenen "Theorien".

Man möchte eigentlich kaum glauben, daß solch ein Unsinn im deutschen Universitätsbetrieb existieren kann.

Es ist ja eine recht eindrückliche Tatsache, daß im Kontext des sexuellen Begehrens der männliche Penis erigiert, ein enormes Maß an Erregung entsteht und Millionen von Samenzellen in den weiblichen Uterus katapultiert werden. In diesem Uterus befinden sich wiederum Eizellen, die durch die männlichen Samenzellen befruchtet werden und so zum Entstehen eines neuen Menschen führen. Zudem hat die Frau in ihrem Körper komplexe Voraussetzungen, daß das neu entstehende Leben sich entwickeln und nach einer langen Schwangerschaft geboren werden kann.

Mit der angeblich so freiwilligen "Heterosexualität" sind also fundamentalste Dinge unseres Lebens und Überlebens verbunden. Ein Queer-Theoretiker könnte nun in einer Sternstunde des Denkens auf die Idee kommen, daß hier ein äußerst zweckgerichteter Prozeß stattfindet und daß sich unsere Sexualorgane offenbar ausschließlich dem Grunde der Fortpflanzung verdanken. Jedenfalls sind die Komplexität und Komplementarität unserer Geschlechtsorgane doch erstaunlich. Sie sind optimal für die sexuelle Erregung und für den Fortpflanzungsprozeß abgestimmt.

Oder sind unsere Sexualorgane vielleicht aus anderen Gründen entstanden? Hier erwarten uns sicherlich interessante Antworten aus der "Queer-Theorie", die sich vermutlich brennend für solche Belange interessiert.

Wir haben hier also den etwas unschönen Tatbestand, daß die Sexualorgane von "Homosexuellen" gewissermaßen "heterosexuell" sind. Irgendwie merkwürdig, wenn unsere Sexualität angeblich völlig "frei" ist und "Homosexualität" auch eine Sexualität darstellen soll. Alles ein bißchen mysteriös.

Vielleicht muß man ja ein bißchen "queer" in der Birne sein oder "systemkritisch", um diese "Wissenschaft" betreiben zu können.

Queer-Theoretiker werden uns dereinst erklären, wie und zu welchem Zwecke im Laufe der Evolution die Sexualität entstanden ist - unter den Bedingungen völliger "sexueller Freiheit".

Bereits angeklungen ist die "Reziprozität" der Geschlechtsorgane von Mann und Frau, was die sexuelle Erregung anbelangt. Auch hier muß die Queer-Theorie erklären, warum sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Homosexuellen keine Reziprozität der sexuellen Erregung und Orgasmusfähigkeit gegeben ist. Homosexuelle können nicht ohne weiteres in einem gemeinsamen Akt zum Höhepunkt kommen, wie dies für den natürlichen Geschlechtsverkehr der Fall ist.

Zumindest könnte man sich ja mal Gedanken machen, warum die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane so perfekt zusammenpassen, sich gleichzeitig erregen können und nur dieser Prozeß auch zur Zeugung von Nachkommen führen kann.

Es spricht jedenfalls nicht so viel dafür, daß unsere Sexualität frei wählbar wäre angesichts dieser Umstände - oder daß Homosexualität eine "ebenbürtige" Form der Sexualität darstellt.

Dies alles ist Realität an unseren Universitäten, und es würde mich nicht wundern, wenn Verfassungsrichterin Baer Anhängerin der Queer-Theorie wäre.

Die Queer-Theorie läßt sich nicht im geringsten mit der Evolutionstheorie vereinbaren geschweige denn mit dem gesunden Menschenverstand - und sie verdankt sich sehr offensichtlich politischen Motiven. Neben den geschilderten Hauptwidersprüchen gibt es noch eine Reihe von weiteren Fragwürdigkeiten, die das Bild abrunden.

Das Postulat einer "Heteronormativität" ist ebenfalls äußerst fragwürdig. Zu einer schlüssigen Theorie würde gehören, daß man auch plausibel macht, warum angeblich vor Jahrtausenden die gesamte Menschheit entgegen ihren Bedürfnissen zu einer bestimmten sexuellen Orientierung "gezwungen" wurde und wie dies genau geschah. Des weiteren müßte erklärt werden, worin genau die Fremdbestimmung einer Heteronormativität liegt, denn nach korrekter Auslegung der Queer-Theorie könnte sich der überwiegende Teil der Menschheit auch aus freien Stücken für die Heterosexualität entschieden haben.

Gender-Theoretiker müßten also penibel nachweisen, wann, wo und wie der angebliche Zwang zu Heterosexualität aufgetreten ist und in welcher Weise er heute genau wirkt. Gender-Theoretiker haben also das Vergnügen, uns normalen Menschen genau zu erklären, wie und wodurch wir "fremdbestimmt" werden. Immerhin können wir uns ja mit unserer "Heterosexualität" ganz gut fortpflanzen.

Hier werden Gender-Forscher sicherlich interessante und wasserdichte Theorien abliefern - wie es sich für ein seriöses Forschungsfach gehört.

Man kommt sich natürlich wie im Kindergarten vor, wenn man solche Zeilen schreibt. Es wird deutlich, wie sehr die Vorstellungen im Gender-Kosmos persönliche Wahnideen sind, die von den inneren Nöten der Beteiligten vorangetrieben werden. Wissenschaft muß dafür herhalten, eigene Lebensentwürfe zu legitimieren. Da sind Begründungen und Plausibilitäten von nachrangiger Bedeutung.

Ein weiterer kleiner Widerspruch ist die Tatsache, daß die Heterosexualität so ausgeprägt ist im Tierreich. Entweder müssen uns Queer-Theoretiker erklären, ob und wie eine eventuelle "Heteronormativität" auch im Tierreich wirkt, oder sie erklären, warum bei angeblicher völliger Volatilität dennoch die Heterosexualität deutlich überwiegt.

Queer-Theoretiker müßten also entweder anerkennen, daß es doch eine substantielle Heterosexualität gibt und ihre Theorie somit erledigt ist, oder sie belegen eine mutmaßliche Heteronormativität.

Viel interessanter als diese unfreiwillig komische Auflistung einfachster denkerischer Fehlleistungen und einer beispiellosen geistigen Pervertierung ist der Fokus auf die politischen und persönlichen Hintergründe von Queer-Theoretikern. Hier wird man wesentlich klüger, was die Eigentümlichkeiten der Queer-Theorie anbelangt.

So ist es keine Überraschung, daß Queer-Theoretiker in toto homosexuell sind. Auch wird man meist ohne Schwierigkeiten ein Engagement in der Homosexuellen-Bewegung feststellen können. Dies an sich diskreditiert nicht unbedingt eine wissenschaftliche Theorie. Ein bißchen fragwürdig ist es allerdings schon, wenn es keine Heterosexuellen gibt, die diese Theorie maßgeblich prägen und vorantreiben.

Ähnlich merkwürdig wäre es, wenn eine Theorie der Suprematie des weißen, europäischen Menschen nur von weißen Europäern verfochten würde. Da wären gewisse Zweifel geboten. Auch eine Theorie von der "Minderwertigkeit des Weibes", nur von Männern vertreten, wäre fragwürdig.


Man kommt bei all diesen Dingen einfach nicht drumherum, etwas humorvoll zu schreiben. Die Gender-Theorie und ihr Dunstkreis werden uns sicherlich noch ein paar Jahrzehnte beschäftigen. Diese Zeit sollte man sich so angenehm wie möglich gestalten.

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